3. Preis beim BauNetz Diplom der Woche

Waldstadt Bern - ein neuer Stadtteil im Bremgartenwald

22. Januar 2008 / saschakram

Sascha Kram gewinnt den 3. Preis beim BauNetz Diplom der Woche, 4. Quartal 2007 mit der Abschlussarbeit Waldstadt Bern an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz.

Szenario für eine Waldstadt…

Die Stadt Bern lebt von ihren natürlichen Grenzen. Die Stadt Bern kämpft gegen den Wegzug ihrer Bürgerinnen und Bürger. Besonders für Familien ist der Wohnraum knapp und unattraktiv. Entsprechende Grundstücke sind nicht vorhanden. Der Bevölkerungsstand hat heute wieder das Niveau von 1940 erreicht. Die Stadt wächst nunmehr in Richtung Westen, aufgrund der großen Entfernung zum Zentrum ist diese Entwicklung aber ebenso endlich.
Das eidgenössische Waldgesetz steht derzeit gegen Rodungen in der Größenordnung wie sie einer neue Siedlung bedarf. Um der anhaltenden aber abschwächenden Schrumpfung entgegenzuwirken, wird derzeit über eine Revision diskutiert. Dabei bietet eine Waldstadt Vorzüge, die ein attraktives Wohnen sowohl in Zentrumsnähe als auch in direkter Natur ermöglicht. Die bestehende Infrastruktur kann genutzt und mit geringem Aufwand ausgebaut werden. Die Kernstadt würde gestärkt und die Zersiedlung gestoppt. Die Idee einer Stadt im Bremgartenwald wurde von den Berner bauart-architekten initiiert und wird bis heute weiterentwickelt. Dieser Entwurf zeigt eine Möglichkeit auf, wie eine Waldstadt konkret aussehen könnte.

Städtebauliche Analyse…

Das Planungsgebiet für die Waldstadt mit ca. 43 ha Fläche befindet sich am nord-westlichen Rand von Bern, zwischen dem attraktiven Länggassquartier und dem ‚Bremerwald‘, wichtiges Naherholungsgebiet für die ganze Stadt. Die Stadt Bern lebt von ihren natürlichen Grenzen. Von der einstigen Zähringerstadt im Aarebogen ausgehend ist Bern heute bis an die natürlichen Wälder herangewachsen und stößt nun an den Rand ihrer Kapazitäten. Die Zersiedlung nach Westen ist die Folge. Das an die Waldstadt angrenzende Länggassquartier bildet über die Länggassstraße eine wichtige Verbindung zwischen dem Zentrum Berns und dem Erholungsraum Wald. Entlang des Quartiers trennt die sehr breite und viel befahrene Bremgartenstraße den Wald von der Stadt ab. Ein Akzent an den beiden Zugängen des Quartiers  sowie ein markanter städtebaulicher Abschluss entlang der Bremgartenstraße fehlen. Aus diesen Kriterien entwickelt sich eine städtebauliche Leitidee, an der sich eine Waldstadt orientieren soll.

Konzept für eine Waldstadt…

Dieses Konzept stärkt die natürliche Grenze zwischen Stadt und Wald und betont diese in Form einer durchgehenden Linie. Ein langes Gebäude spannt sich wie ein Vorhang zwischen Stadt und Natur und schützt beide gleichermaßen. Die Waldstadt nutzt die bestehende Infrastruktur und bildet einen städtebaulichen Abschluss des Länggassquartiers. Der Wald bleibt als zusammenhängender Lebensraum erhalten und wird wieder an den Hauptwald angebunden. Analog zum Eingang in die Altstadt über die Aare, entsteht in der Mitte der ‚Stadt‘ ein Tor zum Wald. Die Längasse findet dort ihren bisher fehlenden Abschluss, der ihrer Bedeutung als Hauptverbindung zwischen Zentrum und Wald gerecht wird. Nach dem Prinzip einer gestapelten Einfamilienhaus-Siedlung, entsteht Wohnraum für ca. 2000 neue Bernerinnen und Berner in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und in direkter Lage am Wald. Ein Angebot an unterschiedlichen Wohnungsgrößen sorgt für eine gemischte Nutzerschaft, vom Studenten oder Single bis zur Familie mit zwei bis drei Kindern, und schafft das Gefühl, in einer kleinen Stadt zu leben.

Waldstadt Bern – ein neuer Stadtteil im Bremgartenwald
Diplomarbeit Sascha Kram, 2007

Betreuung Prof. Leonhard Schenk
Fachbereich Städtebau und Entwerfen
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz

zum Wettbewerb auf baunetz.de

Projektentwicklung bauart.ch

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